„Er hat uns beim ersten Treffen alle richtig überrascht“, sagt Bernd Hugenroth, Vorsitzender der Ortsunion Westbevern, und meint damit den designierten CDU-Bürgermeisterkandidaten Bernd Wittebrock.
Denn der gebürtige Hertener hatte sich vor seinem ersten Date mit der Findungskommission gut vorbereitet.
„Ich habe sämtliche Ratsprotokolle und Haushaltsreden der vergangenen Jahre gelesen und mir so einen Überblick über die Arbeit vor Ort verschafft“, sagt der 41- Jährige und lächelt.
Und Bernd Hugenroth, Christoph Boge und Frank Demmer ist an diesem Donnerstagmorgen anzusehen, dass der Kandidat sie nicht nur damit positiv überrascht hat.
Auch bei seinen wesentlichen Aussagen, Telgte betreffend, ist ihnen der Stolz anzumerken, jemanden gefunden zu haben, der sein politisches Handwerk scheinbar versteht.
Auf drei wesentliche Bereiche beschränkt Wittebrock im weiteren Verlauf des Pressegesprächs seine Schwerpunkte und startet damit quasi fließend in den Wahlkampf.
Denn beim Stichwort Finanzen übt er sofort Kritik an Bürgermeister Wolfgang Pieper. „Ich hatte von einem Grünen eigentlich mehr erwartet, statt bei einer schlechten Finanzsituation sofort Steuererhöhungen vorzuschlagen“, sagt er. Und auch bei den beiden nächsten Schwerpunkten, dem Wohnen und der „Mitmach-Stadt Telgte“ geht er sogleich in die Vollen.
„Eine Bürgerbeteiligung ist wichtig, muss aber strukturiert und nach klaren Regeln erfolgen und viel breiter als bisher gefasst werden“, sagt er und richtet wenige Augenblicke später den Blick auf das vieldiskutierte Thema Wohnen. „Hier sind in meinen Augen drei Jahre vertändelt worden. Da muss dringend etwas passieren“, betont er.
Der Trumpf bei allem sei Telgte und seine Größe: „Die Stadt hat einen großen Vorteil. Sie ist klein genug, dass sich die Menschen hier kennen und leicht angesprochen werden können“, sagt Wittebrock. Auch bei der Frage, ob er denn bereit sei, im Falle einer Wahl nach Telgte umzuziehen, ist Bernd Wittebrock perfekt vorbereitet. „Ein klares Ja, ein Bürgermeister muss in der Stadt wohnen“, sagt der 41-Jährige mit Blick auf Dr. Dietrich Meendermann, der seinerzeit unter anderem an dieser Frage gescheitert sei. Ein Umzug sei auch mit seiner Familie abgestimmt, und seine vier Söhne hätten den Gedanken „cool“ gefunden.
Auch wenn Bernd Wittebrock bereits seit Jugendtagen CDU-Mitglied und erfahrener Parteimann ist, die Christdemokraten haben nach eigenen Angaben bereits am Mittwochabend ein erstes Gespräch mit der SPD und der FDP geführt, ob die beiden Parteien sich eine Unterstützung des Bürgermeisterkandidaten vorstellen könnten. „Es war erst eine Präsentation des Kandidaten und seiner Ideen“, betont Boge. Gleichwohl lässt er durchblicken, dass sich zumindest die CDU Partner im Wahlkampf gut vorstellen könne. „Wir sind da offen.“
Am 20. Oktober haben die CDU-Mitglieder das Wort. Dann wird sich Bernd Wittebrock bei einer Sitzung des Stadtverbandes der Basis stellen. Sollte das Votum für ihn ausfallen, dann werde umgehend der Wahlkampf starten, sagt der designierte Bürgermeisterkandidat. Und wer ihm zuvor aufmerksam zugehört hat, der hat daran keinen Zweifel.
Quelle: Westfälische Nachrichten