Die Entwicklung der Stadt Telgte benötigt Platz. Wohnungen, Arbeitsplätze und Infrastruktur beanspruchen Flächen und in aller Regel sind dies Flächen der Landwirtschaft. Durch Nachverdichtung und Innenentwicklung ist der Bedarf an Wohn- und Gewerbeflächen sowie sozialen Einrichtungen nicht zu decken. Dieser Flächenverbrauch tut weh, ist aber für eine prosperierende Stadtentwicklung nicht zu umgehen.
Jede Flächenversiegelung begründet Ausgleichsmaßnahmen für Natur- und Artenschutz. In der Vergangenheit hat die Stadt durch Ankauf von Acker- und Grünland mit anschließender Umwandlung die gesetzlichen Vorgaben erfüllt. Auch hiermit ist der Kulturlandschaft viel Fläche entzogen worden.
Nach der Anpflanzung werden Ausgleichsflächen der Stadt, hier eine Fläche im Kiebitzpohl , oft sich selbst überlassen. Der Hauptausschuss der Stadt hat sich auf Antrag der CDU-Fraktion am 18.09.2018 mit diesem Thema befasst und erste Schritte zur Veränderung eingeleitet. Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung wird die Stadt in naher Zukunft Möglichkeiten und Wege einer flächensparenden Kompensation aufzeigen und mit Fachleuten verschiedene Maßnahmen vorstellen.
Fraktionsvorsitzender Christoph Boge: Mit diesem einstimmigen Beschluss aller Fraktionen haben wir ein Umdenken eingeläutet. Es muss mehr Qualität auf begrenzter Fläche realisiert werden. Aufwertungen und verbesserte Pflege bestehender Ökoflächen gehören in den Vordergrund.
Dietmar Große Vogelsang ergänzt: Insbesondere im Bereich von Gewässern kann ökologischer Ausgleich effektiv und flächensparend erfolgen. Die verschiedenen Möglichkeiten müssen offensiv untersucht werden. Die Stadt benötigt sowohl im Bereich der baulichen Entwicklung als auch bei den Ausgleichsmaßnahmen einen Flächenverbrauch mit Augenmaß.