„CDU vor Ort“:
Die CDU-Ortsunion hatte eingeladen und viele Interessierte kamen. Diesmal ging es bei der Reihe „CDU vor Ort“ zum Betrieb Kraege Beerenpflanzen in der Delsener Heide.
Die Firmeninhaber Stefan Kraege und Markus Staden begrüßten die zahlreichen Gäste. Seit 1958 ist der Betrieb in Telgte ansässig, berichtete Stefan Kraege. Zunächst wurden Rosen gezüchtet, später wurde die Produktion auf Erdbeeren umgestellt, wobei der Trend zum Selbstpflücken der aromatischen Früchte den ersten großen Aufschwung für den Betrieb brachte. Später standen nicht mehr die Früchte, sondern die Produktion und Vermehrung der Erdbeer- und Himbeerpflanzen im Vordergrund.
Mit der Entwicklung der Frigotechnik, einer speziellen Kühltechnik, wurde es möglich, Erdbeerpflanzen auf Vorrat zu produzieren und innerhalb weniger Tage auf Bestellung zu liefern. Schon wenige Wochen nach Pflanzung kann geerntet werden. Besonders interessant ist die dadurch erreichte Staffelung der Ernte.Neben der Produktion der Pflanzen für den Hobbygärtnerbereich und Erwerbsgartenbau gilt Stefan Kraeges besonderes Interesse der Züchtung neuer Sorten. Die vielfältigen Betriebssparten der Beerenspezialisten finden nicht alle in Telgte Platz. So gibt es im weiteren und ferneren Umkreis weitere Standorte für Produktion, Zucht und Testung neuer Sorten. Ein großer Wunsch der Firmeninhaber ist daher die Expansion am bisherigen Standort in Telgte.
An der Delsener Heide werden Erbeermutterpflanzen als Grün-, Frigo oder Wartebeetpflanzen produziert. Dabei sind 60 festangestellte Mitarbeiter und 200 osteuropäische Saisonarbeitskräften vor Ort tätig. Wie bei den Festangestellten, die oft schon als langjährige Mitarbeiter im Betrieb sind, seien auch bei den Saisonkräften, 90 % Frauen) der überwiegende Teil seit längerer Zeit dabei.
Rund 1 Million Pflanzen werden pro Jahr in Deutschland und in ganz Europa verkauft, Vertriebspartner befinden sich in Serbien, Bulgarien, Polen, Litauen, Schweden und England. Damit ist Kraege aus Telgte einer der größten Player im Erdbeerpflanzenmarkt.
Neben dem Fachkräftemangel im Bereich Obstgartenbauingenieu0022222re benannte Stade den begrenzten Platz am Telgter Standort als besonderes Problem, wodurch mittelfristig die Produktionssicherheit gefährdet wäre. Baurechtliche Vorgaben seien sehr schwierig zu erfüllen. Außerdem wünsche er sich eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz für die Produktionsbedingungen und -erfordernisse eines landwirtschaftlichen Betriebes. Insbesondere die heranrückende Wohnbebauung führe vermehrt zu Problemen.
Zum Abschluss gab es für alle Gäste nicht, wie vielleicht vermutet, Erdbeeren, sondern Wurst vom Grill, kühle Getränke und gute Gespräche.