Antrag der CDU-Fraktion
Antrag gem.§ 3 der Geschäftsordnung des Rates der Stadt Telgte für die Sitzung des Rates am 15.12.2022
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
gem. § 3 der Geschäftsordnung des Rates der Stadt Telgte bitten wir um Aufnahme des folgenden Tagesordnungspunktes:
Unterbringung von Asylbewerbern, Geflüchteten und Wohnungslosen in der Stadt Telgte.
Die Aufnahme und menschenwürdige Unterbringung der genannten Menschen bringt die Stadt Telgte bereits seit längerem in eine herausfordernde Situation. Es droht eine Überforderung der finanziellen und personellen Ressourcen der Stadt, die der Bürgermeister durch eine Überlastungsanzeige gegenüber der Bezirksregierung Arnsberg festgestellt hat. Die Ablehnung dieser Überlastungsanzeige der Stadt Telgte durch die zuständige Bezirksregierung in Arnsberg zeigt allerdings, dass Land und Bund die Situation vor Ort nicht anerkennen.
Die Anmietung von Wohnraum auf dem freien Markt gestaltet sich aufgrund der angespannten Lage als sehr schwierig. Bestehende Mietverträge laufen aus und auch die Renovierung bzw. Herstellung angemieteter Objekte läuft sehr schleppend.
Gleiches gilt für die Errichtung von Containerwohnungen, da auch in diesem Bereich massive Verzögerungen durch bau- und genehmigungsrechtliche Probleme sowie durch die Verfügbarkeit zu verzeichnen sind.
Die Inanspruchnahme von zwei Turnhallen im Stadtgebiet kann nur als Notlösung verstanden werden, da hier mit sehr hohen Kosten eine Aufenthalts- und Unterbringungsqualität erreicht wird, die als völlig unbefriedigend bezeichnet werden muss.
Der schon mehrfach vorgetragene Unmut über ausfallenden Schul- und Vereinssport ist verständlich und nachvollziehbar.
Mit Sorge stellen wir fest, dass die Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten und Standorten für die Aufstellung von Containern, wie aktuell an der Einener Straße, auf zunehmenden Widerstand in der Bürgerschaft stößt. Viele Bürger sehen mit Verwunderung, dass auf einer Fläche, die baurechtlich dem Außenbereich zugeordnet ist und zudem im Landschaftsschutzgebiet liegt, von der Stadt eine Entwicklung geplant wird, die jedem Privatinteressenten strikt untersagt wäre.
Auch sorgen Wohnungsangebote von Privat zur Unterbringung von Geflüchteten, die von der Stadt nicht wahrgenommen werden, für beträchtliche Irritationen. Die Bestimmungsgründe, warum die Stadt diese Angebote nicht angenommen hat bzw. annimmt, liegen im Dunkeln.
Aus Sicht der CDU-Fraktion erfordert diese schwierige Lage ein Höchstmaß an Transparenz und Offenheit gegenüber allen Betroffenen und Beteiligten. Diese notwendige Transparenz ist derzeit nicht gegeben.
Daher beantragt die CDU-Fraktion:
Für die CDU-Fraktion
Christoph Boge