CDU besichtigt Wasserwerk

2,5 bis 3,5 Millionen Liter täglich

Telgte - Auf Einladung der CDU-Ortsunion trafen sich Mitglieder und Gäste zur Besichtigung des Telgter Wasserwerkes. Dort wurden sie von Winfried Münsterkötter, dem Geschäftsführer der gerade neu geschaffenen Stadtwerke Ostmünsterland begrüßt. Er erläuterte den interessierten Besuchern die Geschäftsstruktur der durch die Fusion der ETO mit der Energieversorgung Oelde entstandenen Stadtwerke Ostmünsterland. Hier haben neben den beteiligten Kommunen, die die Mehrheit haben, die privatwirtschaftlichen Unternehmen Thüga und Innogy Anteile.

Nach dieser Einführung übernahm der Leiter des Wasserwerkes, André Mölleken, die weitere Führung. Das Telgter Wasserwerk, erbaut Ende der 1950er Jahre, versorgt mittels eines rund 130 Kilometer langen Leitungsnetzes rund 5300 Hausanschlüsse mit Trinkwasser.


Dabei setzt das Wasserwerk auf komplette Eigenversorgung durch Grundwasserförderung im Wasserschutzgebiet Klatenberge, das auch zum Teil in Wohngebiete hineinreicht. Zwölf Brunnen, die wie an einer Perlenschnur aufgereiht hintereinander liegen, fördern das Wasser aus 20 bis 25 Metern Tiefe. Je nach Verbrauchssituation werden 2,5 bis 3,5 Millionen Liter Wasser pro Tag abgegeben. Die Förderung, Aufbereitung und Abgabe des Trinkwassers ist ein laufender Prozess. Von der Förderung bis zum Reinwasser dauert es 24 Stunden. Rund 150 000 Liter Wasser werden pro Stunde aufbereitet. Sechs Mitarbeiter wachen während 24-stündiger Bereitschaftsdienste über die Qualität des Lebensmittels Nummer eins.

In jeweils drei Stufen werden mittels Filtermaterial und Mikroorganismen Eisen und Mangan aus dem Grundwasser ausgefiltert. Eine Riesleranlage sorgt dann durch Belüftung der Wassertropfen für eine Ausgasung von Ammonium, einem Bestandteil von Nitrat. Schließlich wird das gereinigte Wasser in den Reinwasserbehälter gepumpt und von dort in alle Haushalte geleitet. Am hohen Kalkgehalt des Telgter Wasser scheiden sich die Geister, erzählte Mölleken. Während sich viele kalkärmeres Wasser wünschten, was technisch auch machbar wäre, würde doch eine Reihe von Verbrauchern den natürlichen Kalkgehalt des Wassers schätzen.

Bei einem weiteren Rundgang über das Gelände zu einem Brunnen erläuterte Mölleken die Fördertechnik dieser zwölf Brunnen, die alle im Urstromtal der Ems liegen. Die Menge des entnommenen Grundwassers ist von der Bezirksregierung genehmigt. Aufgrund einer Jahrzehnte zurückliegenden Verunreinigung des Grundwassers mit einem bestimmten Pflanzenschutzmittel aus dem Erdbeeranbau werden die beiden ersten Brunnen als Abwehrbrunnen genutzt und das geringfügig belastete Wasser in die Ems geleitet.

Ausdrücklich lobte Mölleken die gute Kooperation mit den Landwirten im Einzugsgebiet des Wasserwerkes. Hier werden viele Maßnahmen, wie angepasste Düngung und reduzierter Spritzmitteleinsatz kooperativ und einvernehmlich umgesetzt.

Eine besondere Herausforderung war, so Mölleken, die Dürre der letzten Monate. Um dem gestiegenen Verbrauch zu begegnen, sei der Druck des abgegebenen Wassers gesenkt worden.