Führung am 28.09.2022 durch die ehemalige "Alte Apotheke"

Begeisterte Zuhörer bei der Führung durch die pharmaziehistorische Sammlung im Gebäude der ehemaligen „Alten Apotheke“ in Telgte.

Auch bei der zweiten Veranstaltung der Seniorenunion im CDU Stadtverband Telgte/Westbevern nach der langen „Corona-Pause“ konnte unsere Vorsitzende Karola Gerdemann sichtlich erfreut eine stattliche Anzahl von Teilnehmern im Kellergewölbe in der Münsterstraße 10 begrüßen.

Friedrich Dittlof, approbierter Apotheker und von 1986 bis 2013 Inhaber der ehemaligen „Alten Apotheke“, gab in seiner einstündigen Führung durch die umfangreiche private und pharmaziehistorische Sammlung gute geschichtliche Einblicke in das Apothekerwesen der Stadt Telgte und in die praktische Arbeit des Apothekers.

Zunächst informierte er anhand der in seiner Sammlung vorhandenen in einer Apotheke früher verwendeten Gefäße über die Aufbewahrung und Herstellung von pharmazeutischen Produkten. So waren Enghalsflaschen Behälter für Tinkturen, Weithalsflaschen für Pulver und Porzellankruken für Salben.

In diesem Zusammenhang wurde auch darauf eingegangen, mit welchen körperlichen Anstrengungen die Herstellung bestimmter Produkte verbunden war. Ebenso gab es Hinweise auf die verhältnismäßig lange Ausbildungszeit bis zum approbierten Apotheker.

Ferner ging Friedrich Dittlof ausführlich auf die Entwicklung des Apotheker- Wesens in Telgte ein.

So erwähnte er die staatlichen Bemühungen, bis zum 18.Jahrhundert durch das Fürstbistum Münster und seit dem 19. Jahrhundert durch das Königreich Preußen, das Medizinalwesen insgesamt, besonders auf dem Lande, für die Bevölkerung zu verbessern.

Die für die Menschen in Telgte lebenswichtige Arzeneimittelversorgung geschah mehr als anderthalb Jahrhunderte durch eine Apotheke.

Die Etappen dieser Apotheke seit dem 18. Jahrhundert waren die „Brefeldsche Apotheke“, „Brevi`sche Apotheke“ (seit 1871 Münsterstraße 10) und seit 1958 die „Alte Apotheke“.

In diesem Zusammenhang wurde auch der tragische Tod von Heinrich Brefeld, Arzt und Inhaber der ersten Apotheke in Telgte, allerdings selbst nicht Apotheker, am 26. Dezember 1810 durch einen Unglücksfall bei der Überquerung der Hochwasser führenden Ems mit einem Kahn dargestellt.

Ferner wurde die Bedeutung der Familie Brefeld für Telgte durch die Erwähnung von Oskar Brefeld, Bakteriologe, und Ludwig Brefeld, seit 1896 preußischer Handelsminister und Initiator des Baues der Eisenbahnstrecke Münster- Telgte- Rheda- Lippstadt unterstrichen.

Wie man auch noch heute spüren kann, war Friedrich Dittlof, der die „Alte Apotheke“ gemeinsam mit seiner Frau von 1986 bis 2013, also 27 Jahre, eigenständig führte, ein Apotheker mit Leib und Seele.

Abschließend dankte Dieter Zank unter reichlichem Beifall der Anwesenden Friedrich Dittlof für die gewandte und informative Führung durch seine pharmziehistorische Sammlung und überreichte eine kleine Aufmerksamkeit als Anerkennung.

Die Teilnehmer dieser eindrucksvollen Besichtigung am 28. September verließen   das Gebäude der ehemaligen „Alten Apotheke“ in Telgte erfreut und bereichert durch viele Eindrücke und neue Erkenntnisse.

Diese Veranstaltung fand ihren gemütlichen Ausklang im Marktcafé Telgte beiinteressanten Gesprächen.

Die Seniorenunion im CDU Stadtverband Telgte/Westbevern zeigt sich ihrem Leitwort entsprechend hellwach.

 

Foto: K. B.

Mitglieder der Seniorenunion im CDU Stadtverband Telgte/Westbevern am 28.9.2022 bei der Führung von Friedrich Dittlof, Fotomitte hinten, durch die pharmaziehistorische Sammlung in der ehemaligen „Alten Apotheke“ in Telgte.Foto: K. B. Mitglieder der Seniorenunion im CDU Stadtverband Telgte/Westbevern am 28.9.2022 bei der Führung von Friedrich Dittlof, Fotomitte hinten, durch die pharmaziehistorische Sammlung in der ehemaligen „Alten Apotheke“ in Telgte.