Gedenkveranstaltung zum 52. Tag des "Mauerbaues" in Berlin am 13.August 2013

Eindrucksvolle und würdige Gedenkveranstaltung der Seniorenunion NRW zusammen mit der Jungen Union NRW zum 52. Tag des \"Mauerbaues\" in Berlin am 13.August 2013 in der Landeshauptstadt Düsseldorf

Auch Seniorenunion Stadtverband Telgte CDU vertreten.

Zahlreiche Mitglieder der Jungen Union und der Senioren Union, also Jung und Alt, aus ganz Nordrhein-Westfalen, darunter auch ein Vertreter der Senioren Union im Stadtverband Telgte der CDU, hatten sich am 13. August 2013 zu einer bewegenden Gedenkveranstaltung zum Tag des "Mauerbaues" im Gemeindehaus der Friedenskirchen-Gemeinde zu Düsseldorf versammelt.
Sowohl Eberhard Bauerdieck als stellvertretender Vorsitzender der Senioren Union als auch der Landesvorsitzende der Jungen Union, Paul Zimiak, brachten an diesem denkwürdigen Tage der Erinnerung in ihren Eingangsreden ihre Trauer über die vielen Toten an der Mauer in Berlin und an der "innerdeutschen Grenze" zum Ausdruck, die infolge des barbarischen Schießbefehls der DDR-Regierung bis 1989 zu beklagen waren.

Sie erinnerten aber auch an die Freude über den Fall der Mauer am 9. November 1989 und den folgenden Zusammenbruch der kommunistischen Diktatur in Mitteldeutschland sowie die gelungene Wiederherstellung der staatlichen Einheit Deutschlands in Frieden und Freiheit.
Beide hoben hervor, dass diese glückliche Schicksalswende in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands im Wesentlichen auch als Ergebnis einer Politik des strikten Festhaltens von 1949 bis 1990 am im Grundgesetz verankerten "Wiedervereinigungsgebot" durch die CDU und der von ihr gestellten Kanzler von Konrad Adenauer bis Helmut Kohl zu sehen ist, während dagegen viele führende Politiker der SPD diesen wichtigen Grundsatz der Deutschlandpolitik zugunsten einer völkerrechtlichen Anerkennung der DDR längst aufgegeben hatten und damit einer "Zweistaatenlösung" in Deutschland das Wort redeten.
Dies wiederum wäre das Ende der gemeinsamen deutschen Staatsbürgerschaft gewesen, was die Menschenrechtssituation der Bevölkerung damals in der DDR noch mehr verschlechtert hätte, so die beiden Redner.
Den Schwerpunkt der Veranstaltung bildete der Vortrag des Zeitzeugen Ralf Kotowski, geb. 1940 in Berlin-Lichtenberg, der seine bitteren Erfahrungen aus seinem Leben in der DDR mit bewegenden Worten schilderte, wobei er mit vielen Fakten seine Ausführungen belegte, die teilweise auch aus den zurzeit zugänglichen Akten des Staatssicherheitsdienstes stammen. Siehe auch Internetseite/Link www.opk-akte-verfasser.de !
Wie das SED - Unrechtsregime die bürgerliche Existenz des damals Achtunddreißigjährigen zu zerstören begann, zeigt sich daran, dass er 1978 als hochqualifizierter Dipl.-Ingenieur beim Fernsehen der DDR wegen eines von ihm verfassten Aufrufes zur Abrüstung und Entspannung fristlos entlassen wurde.
Dieser Leidensweg setzte sich fort, wie der heute Dreiundsiebzigjährige eindrucksvoll darlegte: "Ich wurde verfolgt, verhaftet und 1984 zu dreieinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, nur weil ich meine Meinung gesagt habe. Ein anderes "Verbrechen" habe ich nie begangen." Es folgte die Haft mit Schikanen und Drangsalierungen im Staatssicherheitsgefängnis in Berlin - Hohenschönhausen sowie im Zuchthaus Cottbus.
Kotowski hatte Glück im Unglück. Er wurde 1985 von der Bundesregierung "freigekauft", seine Familie durfte einige Monate später folgen, wie er dankbar hervorhob.
Er wies darauf hin, wie wichtig bei dem "Freikauf" die "gemeinsame deutsche Staatsbürgerschaft" gewesen sei.
Für viele Inhaftierte gab es diese glückliche Wendung in ihrem Leben erst nach 1989 durch den Zusammenbruch der DDR.
Ralf Kotowski, der heute in Köln lebt, erläuterte sehr plastisch, mit welchen menschenverachtenden Methoden - mit Lügen, Verleumdungen, Bespitzelung und Gewalt- die staatlichen Einrichtungen der DDR gegen die eigenen Bürger vorgingen, um den Machterhalt der SED zu sichern. Beeindruckend ermahnte der heute in Köln lebende Zeitzeuge die Anwesenden: "Ihr müsst diese Geschichten weitertragen und wach halten und nicht müde werden, zu betonen, dass kommunistische Staaten immer Verbrecherregime sein müssen, anders können sie nicht existieren." Er wandte sich gegen alle totalitären Bestrebungen in Deutschland und befürwortet ein Verbot der NPD, wies aber auch kritisch und warnend auf totalitäre Ansichten, "kommunistische Plattform" sowie "Wege zum Kommunismus", bei der Partei" Die Linke" hin.
Nach seinen Ausführungen schlossen sich weitere Zeitzeugenschilderungen von anderen Teilnehmern der Veranstaltung an und es kam anschließend zu einer lebhaften Diskussion über den Zeitabschnitt der .deutschen Teilung nach dem Zweiten Weltkriege bis 1989/1990. "Für uns ist und bleibt es wichtig, an diesen besonderen Tag der deutschen Geschichte zu erinnern. Zugleich ist es eine besondere Gelegenheit und Chance unserer Generation", so Paul Zimiak, Landesvorsitzender der JU NRW", dass wir die authentischen Erfahrungen von Zeitzeugen aus erster Hand hören können."
In diesem Zusammenhang wies er auch auf den geringen Kenntnisstand junger Menschen über die DDR als 2. Diktatur auf deutschem Boden hin und bekräftigte das Vorhaben der JU, weiterhin in Lehrplänen und Richtlinien sowie in Schulbüchern eine größere Berücksichtigung dieser Thematik einzufordern.
Man kann zusammenfassend feststellen, diese Veranstaltung in der Landeshauptstadt Düsseldorf war eine hervorragende "Geschichtsstunde". Wir von der Telgter Senioren Union und von der CDU sollten uns dafür einsetzen, dass Ralf Kotowski als Zeitzeuge auch in den Telgter Schulen oder in öffentlichen Veranstaltungen mit seinen authentischen Erfahrungen und Kenntnissen über das Unrechtssystem DDR "Geschichtsstunden" erteilen kann.

Dieter Zank, 07.09.2013